Wandern im Ahrntal (Südtirol)
Christina und Hannah, August 2021

Zum Ursprung und zurück
Wenn du über die saftigen Wiesen der Oberen Kofleralm gehst, das Rauschen der Bäche im Tal hörst und am Horizont das Eis des Hochgall Ferners erblickst, dann fühlst du: Ich bin ganz nah am Ursprung. Dieses Gefühl dürfen wir an einem strahlend sonnigen Tag im August 2021 erleben. Wir nehmen dich jetzt mit auf diesen Weg.
Ausgangs- und Endpunkt unseres Ausflugs ist das Anewandter Historic Hotel. Gestärkt vom Frühstück geht es bequem mit dem Bus 450 nach Sand in Taufers und von dort mit dem Bus 452 nach Rein. Wir waren schon mehrfach auf Ausflügen durch Rein gekommen und hatten von dort bisher mit dem Rad oder zu Fuß den Weg in und durch das Knuttental gewählt.
Heute wenden wir unsere Schritte nach Osten ins Bachertal – wobei es nicht ins Tal, sondern an den Berg geht. Wir haben den Arthur-Hartdegen-Weg ausgewählt. Schon nach kurzer Zeit führt uns der Weg durch einen wunderbar duftenden Zirben- und Kiefernwald. Der Weg geht stetig, aber nicht zu steil bergan. Wir begegnen keinem Menschen, dafür Schmetterlingen, einem Eichelhäher und einem Paar Braunvieh. Immer wieder erahnen wir zwischen den Bäumen, was für Ausblicke uns später erwarten. So richtig gewahr werden wir dieser Aussicht zum ersten Mal an der Unteren Kofleralm knapp über 2000m. Von hier aus blicken wir auf die Hänge des Zwölfernocks und des Schneebiger Nocks in all ihrer rauhen Schönheit. Wir füllen unsere Wasserflaschen auf und steigen noch einmal 200m über den sehr gut präparierten Weg an zur Oberen Kofleralm. Spätestens hier sind wir endgültig eingenommen von der Majestät der uns umgebenden Dreitausender. Gleichzeitig stehen wir auf fruchtbaren Wiesen und begegnen anderen Wandergruppen, die wahrscheinlich zu den Kofler Seen unterwegs sind und waren.

Wir bleiben aber auf unserem Weg, der uns jetzt sanft an der Bergflanke tiefer ins Ursprungtal hineinträgt. Hinter jeder Wendung bietet sich ein neuer Blick und je näher wir dem Ursprung kommen, desto kühler wird es – nicht wegen der Höhe, sondern weil die Luft zunehmend von Gletschern an den gegenüberliegenden Hängen herabströmt. Es ist eine zauberhafte Mischung aus strahlendem Sonnenschein und eisgekühlter Luft. Und die Bergromantik wird noch vervollständigt, als wir am Ende des Tals an die Ursprungalm (2398m) gelangen. Hier treffen wir auf zwei junge Almhirtinnen. Wir bekommen gekühltes Bier aus dem Bach, selbstgebackenen Zitronenkuchen und eine angeregte Erzählung über die Freuden der Abgeschiedenheit und Ruhe an diesem schönen Flecken Erde.
Schließlich verabschieden wir uns gestärkt an Leib und Seele und folgen dem Reinbach über den Wanderweg 8b zurück ins Tal. Den zweiten Teil des Arthur-Hartdegen-Wegs lassen wir für ein andermal. Auch der Weg durchs Tal ist herrlich angenehm. Kaum haben wir die Gletscher hinter uns gelassen, gehen wir umgeben von herrlich bunten Alpenblumen durch die warme Sommerluft. Eigentlich hatten wir vorgehabt, an der Indereder Jausenstation zu rasten, doch der Zufall hat uns ja eine andere Pause beschert. So kommen wir in guter Zeit wieder nach Rein und lassen uns zurück nach Uttenheim fahren.
Auf dem Balkon mit Blick in den Garten lassen wir noch einmal die Eindrücke des Tages auf uns wirken. Passend zur Abendessenzeit meldet sich dann auch der Appetit, den so ein Wandertag mit sich bringt. Da ist es ein Gutes, dass Martin und Monika auch für den heutigen Abend mit ihrem Team ein tolles Menü auf den Tisch zaubern. Danke dafür und für die schöne Zeit!
Christian und Hannah, August 2021
Zeit: Aufbruch von Anewandter ca. 10 Uhr, Wanderzeit bei gemächlichem Tempo inklusive einer Stunde Pause: ca. 5 Stunden, Rückkehr zu Anewandter ca. 17 Uhr